In den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts kommt die Schlichtheit zurück in die deutschen Badezimmer. Die Farben werden wieder heller. Vor allem Weiß und Terrakotta dominieren in den Hausbädern. Auch die Formen werden klarer und die Materialien wärmer. Dies spiegelt die Gesellschaft wider, die sich mehr auf Natürlichkeit und Schlichtheit zurückbesinnt.
Es entstehen Design-Armaturen, die an die Schwengelpumpe erinnern, welche vor dem Aufkommen der privaten Badezimmer als Wasserhahn diente. Auch die Wannen erinnern an die frühen Badezuber. In einer Studie des Soziologen Alphons Silbermann (Werbung wegen Wikipedia-Link) zu Beginn der 90er-Jahre stand, dass das typische Badezimmer einer westdeutschen Familie „mindestens mit einer Badewanne, einem Waschbecken, einem Heizkörper mit Zentralheizung und einer Toilette als sanitäre Grundausstattung versehen ist. Die weltweit ersten Duschpaneels, auch Duschsäulen genannt, werden von hansgrohe (Werbung wegen Markennennung und Verlinkung) eingeführt. Dabei handelt es sich um Wellnessduschen, die über Kopf-, Hand- und Seitenbrausen sowie Massagedüsen verfügen. Die Säulen sind bestens geeignet für alle, die nicht „nur“ duschen möchten, sich aber keine Multifunktionsdusche leisten können oder wollen. Zeitgleich müssen sich aber die Sanitärhersteller auf ein zunehmendes Umweltbewusstsein der Kunden einstellen, denn Wasser- und Energiesparen wird zum selbstverständlichen Trend.
Der bekannte französische Designer Philippe Starck (Werbung wegen Verlinkung) gestaltet 1994 den Salon d´Eau für Axor, Duravit und Hoesch (Werbung wegen Markennennung und Verlinkung). Dieser gilt als Meilenstein in der Entwicklung des Badezimmers zum Lebensraum. Für Axor, die Designermarke von hansgrohe, entwirft er bis weit in die 2000er-Jahre hinein Armaturen für Waschtische und Duschen, die als Haute Couture für das Badezimmer gelten. Schon lange bevor der Umweltgedanke in Mode kommt, ist es für den Designer selbstverständlich ökologisch zu arbeiten. Er entwirft erschwingliche Windräder für den eigenen Garten, Solarboote und wasserstoffbetriebene Autos.
Um sich die aktuelle Version des Salon d´Eau anzuschauen kann man nach Paris reisen und die dortige Ausstellung des namhaften Sanitärherstellers Duravit besuchen: https://www.duravit.de/realisieren/showrooms/showroom_paris.de-de.html (Link enthält Werbung).
Auch dort sind Fliesen, Waschbecken, WCs und Wannen in Weiß gehalten. Die Badmöbel ebenfalls in Weiß oder warmen Holztönen.
„das badezimmer ist ein Ort, an dem man Spaß
hat, wo man sich erholt, wo man mit der liebe seines Lebens
redet.”(frei nach philippe starck)