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Der allgemeine Wohlstand nimmt zu, genau wie die Mobilität der Menschen. Damit steigert sich in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts auch die Nachfrage nach mehr Luxus und Komfort. Mittlerweile sind fast alle Wohnungen in Deutschland mit einem eigenen Bad ausgestattet.

Das Leben wir freier, bunter, mutiger und konsumorientierter. Hansgrohe (Werbung wegen Markennennung) entwickelt dazu mit der „SIXTY“ zum ersten Mal ein Set aus Brause, Schlauch und Halterung, das es in verschiedenen bunten Farben zu kaufen gibt. Kurz darauf gibt es mit dem Modell „TRIBEL“ die erste Handbrause weltweit mit drei Strahlarten. Diese von hansgrohe und Design Hartmut Esslinger/Frogdesign in verschiedenen Farben entwickelte Innovation wird mit Design Preisen ausgezeichnet.

Die ersten spülrandlosen WCs werden ab Ende 1979 gebaut.

Die Freizeitgestaltung gewinnt an Bedeutung und verändert die Lebensgewohnheiten. Oberflächen aus dem Material Kunststoff verbreiten sich in alle Wohnbereiche. Die Farben für Spiegelschränke, Handtuch- und Toilettenpapierhalter werden der gleichen Farbpalette entnommen wie die Wandanstriche, Fliesen und Velours-Bodenbeläge. Die sanitären Objekte wie WC-Sitze, Badewannen und Waschbecken werden meist in abstechenden Farben eingebaut. Oft sieht man knallorangene Fliesen und dazu moosgrüne Wannen. In den 80er-Jahren hält außerdem der Frottee Einzug in die deutschen Badezimmer. Toilettendeckel, Bad- und Duschvorleger oder sogar die Körperwaage wird mit dem weichen Material verkleidet. Dadurch, dass die Menschen nun mehr Zeit in ihren Bädern verbringen, steigern sie den Wohlfühlfaktor noch durch Grünpflanzen wie Farne und Orchideen.

Typische Nebenbeschäftigungen im mittlerweile drittwichtigsten Raum sind lesen, rauchen, Wäsche falten, bügeln und sogar sportliche Aktivitäten auf dem Trimm-dich-Rad. Auch Duschtempel, bei denen Wasser förmlich von allen Seiten auf den Körper strahlen kann, finden ihre Liebhaber. Diese sind jedoch lediglich für größere Badezimmer geeignet.

Passend zum aufkommenden Thema Umweltschutz werden Brausen entwickelt, die den Wasserverbrauch reduzieren.

Wie schnelllebig die Zeiten geworden sind, sieht man daran, wie schnell und kontrastreich sich die Inneneinrichtungen und Lebensgewohnheiten der Menschen ändern.

„Die Verrückten verändern die Welt!“

(Hartmut Esslinger)

©Barbara Behrend
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